Die Landwirtschaft bildete sich in verschiedenen Regionen der Erde. Erste Aufzeichnungen stammen aus Asien und China. Mit der Landwirtschaft kam auch das Zeitalter der Arbeit.
Jahrtausendelang standen die Bauern beim ersten Hahnenschrei auf und schufteten bis Sonnenuntergang. Das Leben der Bauern im Mittelalter war geprägt von harter Arbeit, Hunger und einem niedrigen Durchschnittsalter. Genau wie heute waren sie abhängig vom Wetter und der Fruchtbarkeit der Böden. Damals konnte das die Bauern an den Rand der Existenz bringen. Zumal die Adligen erbarmungslos Frondienste und Abgaben für Rodefreiheiten forderten. Den Wandel brachte die Bauernbefreiung, die die bäuerliche Leibeigenschaft abschaffte. Im frühen Mittelalter waren es meist Mönche und Bauern im Umfeld von Klöstern, die Sumpfgebiete trockenlegten, Ödland in Weideland und den Wald in Ackerland umwandelten.
Landwirtschaft im 19. Jahrhundert und nach 1945
In Deutschland waren um 1900 etwa 60 Prozent der Bevölkerung Bauern. Davon waren etwa fünf Prozent Großgrundbesitzer. Klein- und Mittelbauern bewirtschafteten Flächen zwischen zwei und zwanzig Hektar.
Nach dem Zweiten Weltkrieg stand in Westdeutschland die Flurbereinigung im Vordergrund mit dem Ziel, die Nahrungsknappheit zu bewältigen. In Ostdeutschland fand eine tiefgreifende Umwälzung durch eine Bodenreform statt, in deren Folge Großgrundbesitzer und Großbauern entschädigungslos enteignet wurden. Ihre Flächen gingen in den Besitz von Kleinbauern und Flüchtlingen über, bevor in den 50er-Jahren eine Kollektivierung stattfand, die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG). Nach der Wende wurden die LPGen zu genossenschaftlichen Betrieben.
Landwirtschaft in der Gegenwart
Von der Landwirtschaft leben heute in Deutschland etwa zwei Prozent der Bevölkerung. Die ehemals konventionelle Landwirtschaft wurde überwiegend abgelöst durch ökologischen Landbau, der auf den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel und mineralischer Dünger verzichtet. Die neuen Anbaumethoden sind gleichermaßen ökologisch und ökonomisch. Eine umweltgerechte Bewirtschaftung und bedarfsgerechte Düngung stehen im Vordergrund.
Auch die KI hat in der Landwirtschaft Einzug gehalten. In der Tierhaltung sowie im Acker- und Gemüseanbau fällen Landwirte auf der Grundlage von Daten wichtige Entscheidungen. Künstliche-Intelligenz-Module helfen dabei, die Erzeugung von Nahrungsmitteln nachhaltiger, wirtschaftlicher und klimaschonender zu gestalten. Auch gibt es verstärkt Maschinen mit KI-basierten Assistenzfunktionen. Dazu zählen auch Melkroboter und automatische Fütterungs- und Reinigungsroboter in der Milchviehhaltung. Daneben kontrollieren KI-Systeme die Tiergesundheit.
In der Landwirtschaft ist man sich darüber einig, dass man Produktionssysteme an die sich verändernden Klimabedingungen anpassen muss. Dazu gehören die Züchtung angepasster Sorten, mehr Vielfalt auf den Feldern, Verbesserung der Böden oder das Austesten neuer Kulturen. Auch Anpassungen in der Tierhaltung, wie optimales Herdenmanagement und die richtige Stalltechnik, können bestehende Beeinträchtigungen immens abmildern.