Kollektivierung der Landwirtschaft in der DDR

Die Kollektivierung der Landwirtschaft in der DDR begann in den 50er-Jahren und war 1960 abgeschlossen. Das Genossenschaftssystem in der DDR sollte ähnlich der sowjetischen Kolchosen aufgebaut werden. Man versprach sich von dieser Bewirtschaftung höhere Erträge in der landwirtschaftlichen Produktion. Ferner glaubte man, dadurch die Versorgung mit Nahrungsmitteln besser zu gewährleisten. Wer sich der LPG anschloss, brachte nicht nur seine Flächen, sondern auch seine Nutztiere mit ein.

In den Folgejahren kamen die Bauern in DDR mehr und mehr unter Druck. Bauern, die sich bis dato noch nicht der LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) angeschlossen hatten, wurden bei der Belieferung mit Betriebsmitteln benachteiligt. Außerdem wurden von ihnen immer höhere Abgaben verlangt, die kaum zu erfüllen waren.

Vom Kleinbauern zum Agrargenossen in der LPG

In den 60er-Jahren sorgten etwa 20.000 LPGen für das Wohl der Bevölkerung. Die zusammengelegten Ländereien wurden maschinell bearbeitet und die Produktion gesteigert. Es wurden Betriebskantinen eröffnet, Kindergärten und Freizeiteinrichtungen gebaut. Etwa die Hälfte der Mitarbeiter in der LPG waren Frauen.

In den 70er-Jahren wurde die Tier- von der Pflanzenproduktion getrennt, um die Produktivität weiter zu erhöhen. Die LPGen in der DDR bewirtschafteten etwa 85 Prozent aller Flächen. In den 80er-Jahren kam das System an seine Grenzen. Nach der Wende haben viele Beschäftigte ihre Arbeit verloren.